Fotos – Vulkan La Palma

Letzte Aktualisierung: 15.11.2021

Einige Fotos zum aktuellen Ausbruch des neuen Vulkans auf La Palma
(und ganz unten auch noch ein Video zum Thema „Inselsolidarität“)
Hier sieht man den Ort der neuen Eruption im zentralen Bereich der Insel, am nördlichen Ende des Cumbre-Vieja-Vulkans, der den Süden der herzförmigen Insel bildet.
Sehr schön (und selten) zu sehen:

Der NO-Passat sorgt für Wolkenbildung im Osten der Insel, während die Rauchfahne des Vulkans in über 3.000 m Höhe im „Antipassat“ entgegengesetzt zieht. Alexander von Humboldt hatte 1799 den Antipassat bei seiner Besteigung des Teide auf Teneriffa das erste Mal bemerkt und beschrieben.
50 Jahre nach dem letzten Vulkanausbruch auf La Palma brach am 19.09.21 gegen 15:00 ein neuer Vulkan am „Kuhkopf“ (Cabeza de Vaca) aus:
Nach einem gewaltigen Knall ähnlich einem Schallmauerdurchbruch stand bald eine Rauchwolke wie ein Atompilz über dem Aridanetal, was wir vom Mirador (Aussichtspunkt) El Time mit seinem spektakulären Blick über das Tal fasziniert verfolgten. Wir gingen zunächst von einem kleinen und kurzen Schauspiel aus.
Am Abend zeigte sich das Bild mit der glühenden Lava und zusätzlich beleuchtet vom Vollmond richtig mystisch – bis klar wurde, dass der Lavastrom unaufhaltsam auf bebautes Gebiet und Ortschaften zuhielt.
Erst jetzt wurde uns langsam die Dramatik der Situation bewusst.
Von Los Llanos aus sieht die mehrere tausend Meter hohe Rauchsäule schon recht beeindruckend aus.
Am zweiten Tag des Ausbruchs näherten wir uns dem Vulkan auf der Fahrt nach El Paso, um unseren Jeep durch den TÜV (itv) zu bringen.
Unsere Finca liegt hingegen relativ geschützt hinter dem Time-Bergrücken – wir können von hier aus nur die Rauchsäule sehen (und riechen)..
..und halten den sonst offenen Jeep geschlossen –
des permanenten feinen Asche-Rieselns wegen.
Wobei wir damit noch Glück haben: …
..Andere müssen mehr schüppen.
Wirklich übel ist, dass bislang über 2.000 Gebäude zerstört sind, die dem Lavastrom auf seinem Weg zum Meer im Weg standen: Hier ein Screenshot vom Augenblick des Zusammenbruchs des beliebten Restaurants „Altamira“ am 23.09.21 im Ortskern von Todoque.
Am 20.10.21 flutete die Lava unaufhaltsam und gnadenlos auch den Ortskern von La Laguna
Der neue Vulkan hatte in der ersten Woche schon soviel Material gefördert wie vor 50 Jahren der Volcan Teneguía 1971 während seines gesamten Ausbruchs von 24 Tagen;
innert zwei Wochen dann bereits soviel wie der Volcan San Juan 1949 während seines Ausbruchs von 42 Tagen;

und nach 3 Wochen längst mehr als die beiden früheren Ausbrüche zusammen.
Inzwischen (6 Wochen) ca. 1.000 Hektar
das sind 10 km2 oder 1.400 Fußballfelder, und ist weit mehr als doppelt soviel wie der größte frühere Ausbruch (15.Jht., 460 ha)
Der neue Vulkankegel ist hier bereits 250 m hoch;
die Rauchsäule steigt 3 – 5 km in den Himmel und verteilt den feinen Ascheregen über die ganze Insel.
Wie lange der Ausbruch noch anhält, vermag niemand zu sagen –
im Schnitt der letzten 500 Jahre lag die Eruptionsdauer bei 58 Tagen.
29.09.21: Am 10. Tag des Ausbruchs stürzt der Lavafluss über die Steilküste ins Meer..
..und bildet zwischen Tazacorte (vorn im Bild) und Pto. Naos ein neues Lavadelta, gleich neben dem älteren Delta von 1949 (hinten mit Leuchtturm).
Eine Satelliten-Infrarot-Aufnahme zeigt den Lavafluss deutlich auf seinem Weg quer durchs Aridanetal bis zum Meer –
beim komplett überfluteten Dörfchen Todoque beginnt ein südlicher Finger sich abzuspalten.
Am 7.10.21 erreicht dieser südliche Lava-Finger die Bananenplantagen des Lavadeltas von 1949.
Vom Aussichtspunkt Mirador El Time aus kann man das Schauspiel bewundern –
auch wenn einen die Gefühle zwischen Faszination für das beeindruckende Naturereignis und blankem Entsetzen angesichts ganzer von Lava verschlungener Ortschaften aufwühlen.
Immerhin gibt es bislang weder Tote noch Verletzte – wohl aber 7.500 Evakuierte und inzwischen über 2.000 verschwundene Gebäude.

(Links: Los Llanos, darüber El Paso / rechts: Tazacorte / Mitte: Vulkan und Lavastrom, mit brennenden Häusern bei La Laguna; Aufnahme vom 20.10.21)
Blick vom Roque de los Muchachos – höchster Gipfel La Palmas auf 2.426 m – nach Süden über Pico Bejenado (Bildmitte) bis Cumbre Vieja (Hintergrund). In der Bildmitte sieht man die kilometerhohe Rauchsäule des Vulkans in den Himmel steigen.
Hier kann man auf einer Karte mit Schieberegler den Zustand vor und während des Ausbruchs vergleichen
(bitte den Link klicken – nicht das Foto)
https://riesgovolcanico-lapalma.hub.arcgis.com/apps/mapa-comparativo/explore
So kann man hier im direkten Vergleich erkennen, dass dort, wo einst der blühende, 500 Jahre alte Ort Todoque stand – nun nichts mehr ist als urzeitlich-jungfräuliche vulkanische Ebenen ohne Zeichen von Leben weit und breit, einschließlich am unteren Bildrand ein zurzeit noch rot glühender Lavafluss auf seinem Weg zum Meer.
Auch hier erkennt man den erschütternden Unterschied zwischen vorher (blühende Landschaften) und nachher (fremder, dampfender Planet)

Nach sechsWochen hat der Vulkan das südliche Aridanetal unter einer viele Meter dicken schwarzen Lavaschicht begraben. Und er scheint noch viel vorzuhaben:
Nach und nach wird die einst grüne Zivilisationslandschaft mit Ortschaften und Bananenplantagen ersetzt durch eine darüber gelagerte urweltliche Fantasy-Landschaft, wo sich rote kochende Flüsse in eben entstandene schwarze Canyons stürzen.
Zum schöpferischen Aspekt des Zerstörungswerks gehören auch Märchen-Bilder wie gemalt.
Zunehmend wird das Monster dadurch zu einem Touristenmagneten – gut, wenn man dann sein Zimmer dabei hat, denn viele Ferienhäuser sind zurzeit mit den „Desplazados“ aus den untergegangenen Gebieten belegt.
Wir haben derweil mit dem Feinstaub in der Luft und dem Fegen der Asche – hauptsächlich von den Solarpaneelen – zu tun.
Gelegentlich gibt es spezielle Phänome zu beobachten: Hier zuckt ein Blitz während eines „Vulkangewitters“ durch die Aschewolke – Pulitzerpreisverdächtige Aufnahme, schätze ich.
Ein andermal scheint der Vulkan Rauchringe zu blasen, die dafür sorgen, dass die Asche an völlig unerwarteten Stellen runterkommt...
…möglicherweise handelt es sich um Druckwellen –
aber unsere Chemtrailexperten und Esoteriker sind beunruhigt:
Sie tippen angesichts der Ereignisse einmal mehr auf baldigen Weltuntergang – …
…vorerst gibt es aber nur einen weiteren La-Palma-typischen herrlichen Sonnenuntergang, besonders intensiv gefärbt durch die Lavaasche in der Luft.
.
Aber wer weiß das schon –
die Feuerfontäne schießt ohne Unterlass ca. 500 m hoch in den Himmel, an manchen Abenden gern auch doppelt so hoch:
Vielleicht reißt die Westflanke der Insel ja doch noch ab und schickt den geweissagten 500m-Tsunami als neue Sintflut um die Erde. Verdient hätten wir es ja vielleicht..(?)
Dreifachlichterglanz durch Vollmond, Vulkan und „Nos Vamos“ (ehemals Los Llanos 😉
Tatsächlich ist es nicht leicht, sich der Faszination des Horrors zu entziehen: Die Natur ist auch im Untergang spektakulär.
Von uns aus sieht man allabendlich das magische Leuchten des Nachthimmels hinterm Time..
..welches von den Lavaflüssen im Tal gespeist wird.
Von näher wirkt es eher wie ein strammer riesiger Bunsenbrenner
.
Der allesverschlingende Feuerdrache zeigt sich
Kurz: Der Teufel im Vulkan ist erwacht !!

Wat mut dat mut:
Ich hatte eine Interviewanfrage der BLÖD zuvor abgelehnt, weil ich keinesfalls mit denen zusammen „gesehen“ werden will – aber Marion, unsere „Bäckerin von La Punta“, macht das doch echt cool..!! 🤠👍