Erkundungsreise KENIA 2024

Msambweni, Sa. 17.02.24

🙂 Endlich Urlaub:
Tropenstrandidylle am Indischen Ozean 🙂

Liebe Leute

geschafft, im doppelten Sinn – Erfolg, und Erschöpfung, denn die letzten Tage haben sich zunächst doch arg zäh angelassen:  Nachdem wir in der Altstadt von Mombasa  – die auf einer Insel im Delta des Tudor Creek liegt und (aufgrund der ganz ähnlichen Geschichte) sehr an Stonetown auf Sansibar erinnert –  schneller als erwartet mit einem netten kleinen Stadthotel voll tropischem Ambiente fündig wurden, hat uns die Suche nach einem angemessenen Strandhotel für eine optionale Badeverlängerung an den im Prinzip wunderschönen weißen Sandstränden der Küste des Indischen Ozeans zunächst schier verzweifeln lassen.  Denn die vielgepriesenen Strände von Diani etwa 30 Fahrminuten südlich von Mombasa erwiesen sich als massentouristische Herausforderung einer schier endlosen Aneinanderreihung von Groß- und Elite-Boutiquehotels zu Mondpreisen (um die 300 Euro pro Person (!) pro Nacht – manchmal All Inclusive, manchmal Halbpension); der Strand kaum nutzbar wegen ständiger Beachboy-Anmache, die einen keine Minute in Ruhe lassen;  und bei Ebbe liegt das Meer auch noch unerreichbar hinter einem „Watt“ aus scharfkantigem Korallengestein:  Da bleiben die Gäste lieber gleich am Hotelpool.  Den wiederum könnte man zu günstigeren Preisen auch in den hinteren Reihen haben – aber wozu macht man Urlaub am Strand, wenn dieser dann nicht nutzbar ist??

Nachdem wir also mithilfe eines Mietmotorrades tagelang dutzende Hotelanlagen bis zur Erschöpfung teils in glühender Tageshitze bis in die angenehmeren Abendstunden überprüften und frustrierender Weise keins davon auch nur in die engere Wahl kam, erfuhren wir zufällig von einem versteckten Angebot etwas weiter südlich Richtung tanzanische Grenze bei dem Suaheli-Fischerdorf Msambweni:  Hier haben sich ein ehemaliger ARD-Afrikakorrespondent und seine Frau ein Refugium im Küstenurwald direkt am Strand aufgebaut und versuchen zurzeit, nach Covid wieder Fuß zu fassen.

Umgehend fahren wir mit unserem Scooter die 20 km entlang der Küste nach Msambweni und folgen der etwas kryptischen Beschreibung durch den Wald bis zum Strand:  Wie eine perfekte „Robinsonade auf einsamer Insel“ verstecken sich hier ganz in der Nähe des „Eingeborenendorfes“ einige palmblattgedeckte Hütten im Wald unter Kokospalmen rund um einen mächtigen Baobab-Baum (kisuaheli: „Mbuyu“) – wir haben die Mbuyu-Bungalows gefunden!! 🙂

Die Eigentümer Isabelle und Werner sind wirklich superfreundlich und führen uns durch ihre kleine Welt:  8 romantische Bungalows, ein hübscher Pool sowie ein kleines Restaurant für die Gäste – dazu drei Schafe zum Rasenmähen und ca. ein Dutzend sehr entspannte Katzen,  alles direkt am Strand in Alleinlage:  SO stellen wir uns ein Tropenparadies vor.  Keine weiteren Hotels und Pauschaltouristen weit und breit, auch keine nervigen Beachboys, nur ein breiter Streifen feinen weißen Sandes unter wiegenden Palmen zwischen dunkelgrünem Tropenwald und indigoblauem Ozean, ideal klimatisiert durch den Schatten des üppigen Waldes und die leichte Seebrise –
nun müssen wir wohl nur noch unsere Buchungen rechtzeitig machen, um die wenigen Zimmer für uns zu reservieren.  🙂

Da die Hütten zurzeit ausgebucht sind, mieten sich Phet und ich in der nahen SawaSawa-Pension am Dorfstrand ein – ebenfalls ein Bilderbuchparadies, nur eben nicht abseits im Wald.  Hier werden wir nun den hitzigen Stress der vergangenen Tage hinter uns lassen und doch noch ein paar Tage Strandurlaub im „echten Kenia“ machen, bevor wir in einer Woche in Mombasa unseren Flug nach Thailand erreichen müssen.  Die Erkundungen für ein rundes Kenia-Programm sind damit also zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen – wir hoffen, es dann aus Bangkok im Freundeskreisverteiler versenden und vielleicht schon im nächsten Jahr realisieren zu können.

Hier im Reisetagebuch wird es spätestens im kommenden April wieder interessant, wenn wir zu unserer ersten Freundeskreis-Expedition nach Borneo zu Orang Utans und in die Flores-See zu den Komodo-Waranen aufbrechen –

bis dahin sonnige Grüße aus dem Tropenparadies,

Thomas + Phet 🙂 🙂

Mombasa – mal geschäftig,..
..mal historisch.
Der „schönste Strand Afrikas“, der Diani Beach, ..
..erweist sich allerdings unterkunftsseitig als wahlweise 70’er-Jahre-bausündenlastige..
..Käfighaltung..
..oder aber mondän überteuert.
Daher zieht es uns an den noch unverdorbenen Strand von Msambweni,..
..wo wir im Küstenwald romantische Hütten (mit Askari-Schach)..
..mit hübschem Pool..
..und ruhigem Strand unter genügend schattenspendenen Bäumen finden: ..
Ein definitiv angemessener Abschluss unserer geplanten Kenia-Wildtier-Safari am kristallklaren und wohlig warmen blaugrünen Indischen Ozean. 🙂
Nach der damit erfolgreich beendeten Erkundungstour machen wir hier jetzt noch ein paar Tage Urlaub am nahen Dorfstrand..
..und sehen uns spätestens im April in Indonesien (Borneo, Komodo, Bali) wieder !! 🙂

 

Mombasa, Mi. 7.02.24

Afrika pur in Kenias Nationalparks

Liebe Leute,

soeben sind wir „unrasiert und verstaubt“ in Kenias heißer Küstenmetropole Mombasa eingetroffen – nach ein paar Tagen spannender Erkundungen in Kenias Nationalparks:

Vom Lake Naivasha im Grabenbruch über das Hochland zurück nach Nairobi kommend, trafen wir uns hier mit dem Chef der von uns ausgesuchten Agentur und einem seiner Driverguides, um mit einem Allrad-Fahrzeug der Agentur in die Nationalparks zwischen Hochland und Küste aufzubrechen.  Es gefiel uns, dass der Chef bereit war, einen Tag mit uns zum Amboseli-NP zu fahren, denn dadurch hatten wir Gelegenheit, viele Fragen im persönlichen Gespräch zu klären.  Zugleich war es durchaus unsere Absicht, die Qualität von Material und Aussagen im direkten Einsatz zu prüfen.  Mir fiel auf, dass der junge Chef meine „Seniorität“ offenkundig voll anerkannte und mich mindestens genauso viel zu meinen Erfahrungen der Organisation von Gruppenreisen fragte, wie ich ihn zu Land und Leuten Kenias.  Tja – man wird halt nicht jünger, aber wenigstens erfahrener.. 😉   Auf diese Weise bahnt sich einmal mehr eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe an – eine wesentliche Voraussetzung zur erfolgreichen Durchführung solch wildnisnaher Expeditionen in Verantwortung für die Teilnehmer.

Diese Erkundungsreise hatte trotz des Besuchs der wildreichen Nationalparks weniger den Zweck, Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten (das tun wir viel lieber dann später mit den Gästen), sondern Unterkünfte und Infrastruktur kennenzulernen, um ein passendes Programm zusammenzustellen.  Dies ist uns Dank Geschicks und guter Ortskenntnis der Agentur vollumfänglich geglückt:

Nachdem wir den grünen Korridor zwischen dem Nairobi-NP und dem Amboseli-NP durchquert hatten (Massai- und Kikuyu-Land), konnten wir eine ganze Reihe in Frage kommender Lodges am und im Amboseli-Nationalpark checken.  Die Lodges im Nationalpark sind dabei regelmäßig überteuerte Highend-Hotels, während es rund um die Parks, aber noch in deren Ökosystem, eine Reihe gleichwertiger, aber weitaus preiswerterer wunderschöner naturnaher Lodges mit angenehmem Safari-Ambiente gibt, ohne den für entspanntes Reisen nötigen Komfort vermissen zu lassen.  Da wir hier zudem einige sonst für halbe Tage fällig werdende (also arg unökonomische) Eintrittskosten einsparen, machen sich diese den Park nicht störenden Lodges ganz ohne Einbußen an Qualität und Abenteuer auch im Endpreis positiv bemerkbar.

Der Amboseli-NP ist eine tischflache Baum-Savanne mit einigen wildreichen Sümpfen direkt am Fuß des Kilimanjaro, der seinerseits bereits auf tanzanischem Gebiet liegt.  Das interessiert die Tiere, die hier frei herumziehen, zwar nicht im Geringsten – aber er ist natürlich eine grandiose Kulisse für unsere Fotos.  Am Ankunftstag sahen wir vom Kili wg. Wolkendecke zunächst mal gar nix – man mochte kaum glauben, dass hier irgendwo der höchste Berg Afrikas herumsteht.  Aber am folgenden Morgen war seine weiß verschneite Kappe den ganzen Vormittag vor blauem Himmel in voller Schönheit sichtbar – weit besser, als wir es je von tanzanischer Seite aus gesehen haben.

Wir befanden uns da bereits auf dem Weg durch den nächsten grünen, vor allem von ziehenden Tierherden und Massai bevölkerten Korridor Richtung Tsavo-NP:
Dieser Nationalpark ist zehnmal größer als die Massai Mara und  einer der größten NPs der Welt – weshalb er am etwa mittig verlaufenden Nairobi-Mombasa-Highway geteilt wird (wohl auch, um zwei Mal Eintritt kassieren zu können).  Aber Tsavo West und Tsavo East sind tatsächlich zwei grundverschiedene Ökosysteme:  Während Tsavo West eine gebirgige und von dichter Vegetation grün überwucherte malerische Wildnis ist, kann man im Tsavo East quasi schon morgens erkennen, wer nachmittags zu Besuch kommt, so tischflach ist die karge Savanne hier.  Der Vorteil von Letzterem:  Hier kann man auch die Tiere schon von Weitem sehen.  Beide zusammen sind Afrika pur einmal mehr vom Feinsten..!! 🙂

Hier checkten wir einige verkehrsgünstig zwischen beiden Parks gelegene Lodges, z.B. die Man Eaters (Menschenfresser) Lodge, direkt an der alten Uganda-Bahn gelegen:  Beim Bau dieser ersten Eisenbahnverbindung durch die weiten Savannen Ostafrikas von Mombasa bis Kampala/Uganda (damals alles britisches Protektoratsgebiet) verschwanden Ende des 19. Jahrhunderts nachts immer wieder Arbeiter – bis endlich auffiel, dass sie offenbar von einigen auf Menschen „spezialisierten“ Löwen geholt wurden.  Es kam zu Streiks der verängstigten Arbeiter und fast zum Abbruch der Bauarbeiten – bis der Großwildjäger Col. Patterson es schaffte, die beiden „Täter“ (zwei stattliche männliche Löwen)  im Bereich der heutigen Lodge zu stellen und zu erschießen.

Gestern erreichten wir endlich Mombasa an der Küste des Indischen Ozeans:
Während sich Nairobi aus einem Eisenbahn-Materiallager während des Baus der Uganda-Bahn erst ab Anfang des 20. Jahrhunderts im Hochland fern der Küste entwickelte, wurde Mombasa schon im 11. Jahrhundert von arabischen Händlern an der Suaheli-Küste gegründet und war lange Zeit ein wichtiger Sklaven-Umschlagplatz.  Die Portugiesen errichteten im 16. Jahrhundert die Festung Fort Jesus, aber bald übernahmen Araber aus Oman hier wie auch in Sansibar die Herrschaft, bis die Gegend im 19. Jahrhundert zum britischen Ostafrika-Protektorat wurde.

Heute ist Mombasa weiterhin der wichtigste Hafen Ostafrikas, Ausgangspunkt auch der neuen Uganda-Bahn (von China gebaut) und mit seinem internationalen Flughafen Zentrum des Tourismus.  Die Traumstrände entlang der Küste des Indischen Ozeans führten schon früh (seit den 80’er Jahren) zu einem lebhaften Strand-Tourismus, oft mit eingeflochtener kurzer Safari, der in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts zwar unter politischen Unruhen litt und damals zugunsten der Nachbarländer Tansania und Uganda stark zurück ging, sich heute aber insbesondere nach der Covid-19-Pandemie wieder erholt.

Hier werden wir in den nächsten Tagen unter unzähligen Angeboten eine für unsere Freundeskreis-Ansprüche angemessene Unterkunft wählen müssen, um Mombasa und eine möglicherweise optionale Strandverlängerung ins angedachte Programm einbauen zu können.  Dafür scheint ein unmittelbarer Meereszugang nötig, denn die Hitze ist hier  – nach dem vergleichsweise moderat temperierten Hochland –  wahrlich afrikanisch..!!

Wir werden Euch weiter auf dem Laufenden halten –
bis dahin verschwitzte, aber ob des bislang guten Gelingens glückliche Grüße aus der Tropenmetropole

Thomas und Phet  🙂 🙂

Einfahrt zu den Nationalparks.
Der Amboseli-Nationalpark am Fuß des Kilimanjaro..
..ist berühmt für seine frei umherziehenden Elefantenherden..
..und glücklichen Besuchergesichter.
Endlich mal das ugandische Wappentier, der Kronenkranich, in voller Schönheit (und immer paarweise) – das hatten wir neulich in Uganda gar nicht richtig zu sehen bekommen.
On the road again in der fantastischen afrikanischen Wildnis 🙂
Fernblick über die ebene Savanne („Savanna“ bedeutet „Bettlaken“ – also etwa „tischflach“).
Ein Bahnhof der alten Uganda-Bahn.
Alte und neue Uganda-Bahn.
Beim Bau der alten Uganda-Bahn kam es 1898 an dieser Brücke (Vordergrund) zu Verzögerungen, da menschenfressende Löwen über 100 (!) Arbeiter nachts aus ihren Zelten verschleppten, bevor sie erlegt werden konnten.
Unser Man Eaters Camp liegt direkt am Tsavo-Fluss der damaligen Ereignisse: Heute kommen vor allem Elefanten und andere Tiere zum Trinken an den malerisch-ruhigen Fluss.
Zum Schwimmen ist der Fluss freilich eher weniger geeignet.
Daher haben wir zum Baden eigene Krokodil- und billharziosefreie Möglichkeiten..
..mit auch sonst schöner Aussicht, ..
..die gelegentlich für eine Überraschung gut sind (abendlicher Leopard-Besuch). 🙂
Dieser Fluss entspringt genau hier aus dem oberhalb trockenen Boden – die größte Quelle, die ich je gesehen habe !!
Sie produziert sauberes Trinkwasser für die Küste.
Wir sind am Ziel: Die weißpuderigen Traumstrände des Indischen Ozeans.
Fauna und Flora den Temperaturen entspechend.
Nur ein Hotel suchen wir noch – diesem hier fehlt z.B. die Klimaanlage 😀
Solange lassen wir es uns mit den typischen Strandfrüchten gut gehen.
Bis zum nächsten Mal mit Hotel-Vollzug. 🙂

 

Lake Naivasha,  Do. 1.02.24

Erster Wildtierkontakt im Grabenbruch

Liebe Leute,

wir haben nun einige Tage rund um den Lake Naivasha im westlichen Hochland Kenias hinter uns:

Am Montag orderten wir über Uber ein komfortables Privattaxi für Überlandfahrten und verließen den trubeligen Moloch Nairobi.  Die Landschaft gen Westen erinnert teils an Mitteleuropa mit ihren grünen Hügeln und bunten Kühen auf den Weiden.  Die Fahrt führte von den ca. 18-hundert Metern Nairobis über ein 2.300m hohes Plateau und schließlich wieder hinab auf 1.800m, was dann aber schon zum Ostafrikanischen Grabenbruch zählt.

Dabei passierten wir einige Vulkankegel und hatten vom Höhenzug einen fantastischen Blick in die „Tiefebene“ – schließlich erblickten wir den runden blauen See, der eine vulkanische Caldera füllt und damit einfach ein ziemlich groß geratener Kratersee neben vielen kleineren ist.

Direkt am Ufer des Sees bezogen wir eins von mehreren Cabins:  Geräumige und sehr nett eingerichtete Container, die so hübsch aufgemotzt sind, dass ich sie zunächst sogar als Gruppenunterkunft in Betracht zog.  Der geplante Bootsausflug auf eine Insel im See, die ein Tierschutzreservat ist, fiel allerdings wg. Wolkenbruch-Gewitters zunächst ins Wasser.

In den letzten Tagen haben wir das aber nachgeholt – und die ganze Umgebung ausgekundschaftet:  Da kann man einen der Vulkankegel besteigen und in seinen Krater schauen, und am Hells Gate führt eine enge steilwandige Schlucht durch die vulkanisch geprägte Landschaft, wo man mit Fahrrädern durch die Savanne fährt und rechts und links des Weges Wildtiere grasen sieht.  Die Schlucht soll die Vorlage für diejenige sein, in der im Film „König der Löwen“ Simbas Vater Mufasa stirbt:  Das ist tatsächlich nachvollziehbar.  Überall im Park steigen weiße Dampffontänen in den blauen Himmel, die von geothermischer Aktivität und unterirdischem Wasserreichtum zeugen.

Am Besten hat uns aber die Wanderung auf der Insel Crescent Island gefallen, wo man den ganzen Tag nach Herzenslust zu Fuß (und ohne Guide) zwischen Antilopen, Gnus, Zebras und Giraffen durch die grüne Baumsavanne streifen kann und den wenig scheuen Tieren ganz nah kommt.  Dabei beobachten sie uns oft genauso interessiert wie wir sie – eher neugierig als besorgt, denn auf dieser Insel gibt es keine Raubtiere, und Menschen gehören für sie genau so ins Landschaftsbild wie Gnus oder Affen.  Wir waren so entzückt von diesem intensiven Kontakt, dass wir viel länger blieben als geplant und uns mangels Vorsicht einen ordentlichen Sonnenbrand einfingen.

Am nahen Lake Nakuru gibt es sogar Nashörner zu beobachten, die hier schon länger geschützt und nachgezüchtet werden – freilich vom Auto aus, da es hier auch Raubkatzen, Hyänen und Elefanten gibt.

Vor allem aber nutzten wir die Zeit, eine Menge Hotels zu checken, um etwas zu finden, was sowohl preislich wie vom Ambiente her zu unseren Vorstellungen passt.  Und auch dafür wurden wir fündig – auch wenn ich einmal mehr die Idee, das Kenia preisgünstiger sein könnte als Tansania oder Uganda, als Trugschluss erkennen musste:  Da es keine echten Mittelklassehotels in Afrika zu geben scheint, sind die Unterkünfte entweder vom Feinsten – oder derart schäbig, dass man sich dort als Mitteleuropäer definitiv nicht wohl fühlt.

Deshalb lassen wir jetzt auch die Massai Mara links liegen und vertrauen auf die Agentur, dass sie dort Unterkünfte nachweisen kann – die sind dort eh alle von ähnlichem Komfort.  Wir müssen derweil unsere Reisekasse im Auge behalten und uns auf weniger klare Gegenden beschränken, wo es auf unsere Entscheidung tatsächlich ankommt.

Ab morgen sind wir vom Hochland kommend Richtung Küste unterwegs – dazu melden wir uns dann bald wieder.  Bis dahin sonnige Grüße vom Lake Naivasha im Grabenbruch,

Thomas + Phet

An der Hells Gate Schlucht: Blick mit Äffchen (links unten) 🙂
Auf dem Naivasha-See: Vulkane und heiße Dampfwolken künden von der geothermischen Aktivität der Gegend
Urlandschaften zwischen Feuer und Wasser
Wir können uns den Tieren erstaunlich „kollegial“ nähern 🙂
Sie bewegen sich im frühen Morgenlicht angstfrei und aus reiner Lebensfreude 🙂
So können wir uns – unter Beibehaltung des Mindestabstands – nach Herzenslust und so lange wir wollen zwischen den Tieren bewegen 🙂
Aber Obacht: Vor lauter Begeisterung kann man sich leicht in der Zeit vertun – wir haben uns einen höllischen Sonnenbrand eingefangen. Das nächste Mal werden wir besser vorsorgen..
Bis dahin !! 🙂

 

Nairobi, So. 28.01.24

Nairobi von innen

Liebe Leute,

was man in Nairobi machen kann, ist gemacht – nun hält uns hier nichts mehr, und morgen früh sind wir on the road again.. 🙂

In den letzten Tagen haben wir jede Menge Agenturen und Hotels abgeklappert und nebenbei festgestellt, dass Nairobi nicht nur eine wahnsinnig chaotische, sondern auch wirklich furchtbar laute Stadt ist, wenn man im Zentrum wohnt.
Und das taten wir bislang – wobei wir sogar noch mal umgezogen sind ins filmreife (aber doch arg abgeranzte) Ambassadeur, wo tatsächlich gerade ein Film gedreht wurde und ich fast (oder fest?) damit rechnete, dass Humphrey Bogart um die Ecke kommt.
Wir kennen nun aber auch die Alternativen, und haben ein supersüßes Hotel im idyllischen tropischen Garten eines ruhigen grünen Vororts gefunden (ähnliches Verhältnis wie Entebbe zu Kampala), welches uns für Freundeskreisgruppen wie gemacht erscheint – und auch genügend interessantes Programm zusammengestellt.

Dabei waren wir am Nationalpark, dessen Wild vor Hochhauskulisse welteinmalig ist; im Nationalmuseum mit all den Vor- und Frühmenschenfunden, für die Kenia und die Leakeys bekannt sind; einem Nachzuchtprojekt für die seltenen Rothschild-Giraffen sowie dem Wohnhaus von Karen Blixen – der Autorin des Bestsellers „Out of Africa“ (Verfilmt auch als „Jenseits von Afrika“) – auf ihrer Kaffeeplantage bei den Ngong-Bergen.

Interessant ist, dass sogar die einfachsten Straßenverkäufer das mobile Bezahlsystem M-Pesa echtem Bargeld vorziehen – nicht nur weil man damit keine Wechselgeldprobleme hat, sondern auch weil es schlicht sicherer ist, weil es nicht geklaut werden kann.  Auch ich bin inzwischen froh, wenn ich mein vom Bankomaten geholtes Geld aufs Handy eingezahlt habe, denn dieser wimmelnde Großstadt-Moloch gibt einem keineswegs ein sicheres Gefühl.

Ab morgen sind wir also im Hinterland unterwegs –
zunächst geht es in eine vulkanisch geprägte Gegend am Lake Naivasha auf halbem Weg in die Maasai Mara, dem kenianischen Zipfel der Serengeti jenseits des Mara-Flusses.

Dazu dann bald wieder mehr –
bis dahin sonnige Grüße noch aus Nairobi,
Thomas 🙂

Der laute Moloch Nairobi schläft nie
In unserem Hotel wird ein Film gedreht – ich hätte wetten mögen, dass gleich Humphrey Bogart die Treppe runter kommt 🙂
Im Nationalmuseum liegen die Knochen von heutigen und ausgestorbenen Tieren..
..wie auch die von heutigen und ausgestorbenen Menschen 🙂
Im Giraffen-Aufzuchtzentrum kommen die Besucher hautnah in Kontakt mit dem Zuchtpaar und seinem Nachwuchs 🙂
Das Haus von Karen Blixen, der Autorin von „Out of Africa“
Ob man den alten Trecker noch anwerfen kann?? 🙂
Wir haben schließlich ein ganz verwunschen wirkendes Hotel für unsere Gruppen entdeckt 🙂

 

Nairobi, Do. 25.01.24

Ankunft KENIA: Trubeliges Nairobi

Liebe Leute,

seit einigen Tagen sind wir nun in Nairobi, der wuseligen Hauptstadt von Kenia.

Nachdem wir am letzten Montag noch mit der Uganda-Gruppe einen ruhigen Vormittag mit kleinen Spaziergängen am Victoriasee verbummelt hatten, brachten Phet und ich die Teilnehmer zum Flughafen von Entebbe, wo plötzlich der seit Jahren im Bau befindliche neue Terminal eingeweiht war und wir nun im Glanz polierten Marmors voneinander Abschied nahmen bis die Gruppe im neuen großzügigen Eingangsbereich verschwand. Phet und ich zogen wieder ins Airport Guesthouse, wo wir unsere letzte Nacht in Uganda verbrachten und bei Phets Thai-Freundin zu Abend aßen.

In der Nacht begann es wolkenbruchartig zu schütten – als wir am frühen Dienstag Morgen bei Regen zum Flughafen fuhren, um nun unseren eigenen Flug ins Nachbarland Kenia nach Nairobi zu erreichen, waren die unbefestigten Lehmstraßen rund um das Guesthouse übel aufgeweicht und glitschig, so dass der Wagen trotz Ebene reichlich schlitterte.
Im neuen Terminal fanden wir uns schnell zurecht und konnten bald ein letztes Käffchen am Gate nehmen, bis der Flieger relativ pünktlich noch immer bei Regen abhob: Die Gruppe war also wirklich auf den Punkt rechtzeitig abgereist 🙂

Letzter Kaffee im neuen Terminal von Entebbe

Über dem Victoriasee klarte es bald auf, und wir landeten bei Sonnenschein (und klarer Luft!) in Nairobi.  Hier herrscht angeblich das radikalste Platiktüten-Verbot der Welt – was uns etwas nervös gemacht hatte, da auch von hohen Strafen die Rede war, und wir im Koffer unsere Dinge sehr wohl in Plastiktüten sortiert haben. Aber es gab gar keine Kontrollen, so dass wir nach zügiger Abfertigung bald unbehelligt im Taxi in die Stadt saßen.

Das vorab gebuchte sehr preiswerte Hotel (5 EUR) lag günstig zentral zwischen Busbahnhof und Markt – wir machten uns aber dennoch auf, weitere Hotels zu begutachten. Und wurden auch bald fündig: Da gibt es an der Hauptstraße des CBD (Commercial Business Distrikt – also City) ein Ambassadeur, welches laut booking.com 125 EUR pro Nacht kostet, vor Ort aber nur 5.000 KES (28 EUR) berechnet. Oder das Mercury zum halben Preis, mitten im Getümmel und etwas verrucht wirkend – beide Hotels (und alle anderen around) erinnern mich enorm an Havanna, da auch sie aus den 50’er Jahren überlebt zu haben scheinen und mit ihrem original kolonialen, etwas unterbeleuchteten Flair und den hier offenbar obligatorischen „Clubs“ (Mischung aus Hotelbar und Nachtclub) eine Humphrey-Bogart/Film-Noir-Atmosphäre schaffen, die ich sonst nur in Havanna kennen gelernt habe. Aber vielleicht sind die Verhältnisse gar nicht so unähnlich: Während in Cuba die Zeit seit der Revolution stehen geblieben zu sein scheint, hat sich hier offenbar nach der etwa zeitgleich errungenen Unabhängigkeit nicht mehr allzuviel getan.

Trubeliges Gewusel in Nairobis Zentrum

Gestern Mittwoch zogen wir zunächst um ins günstiger gelegene Mercury Hotel und organisierten dann SIM-Cards für unsere Handys, um jederzeit verbunden und informiert zu bleiben.  Denn wir wollen uns ja hier mit verschiedenen Agenturen und sonstigen Dienstleistern verabreden. Auch das mobile Bezahlsystem M-Pesa aktivierten wir, da wir bemerkt hatten, dass man hier fast selbstverständlich damit alles zahlt und von Bargeld nicht viel hält, da kaum jemand Wechselgeld bereit hält. Plötzlich doch ein Hauch von Futurismus in der eher klassischen Atmosphäre.. 🙂

Arbeiten vom Balkon des Hotel-Restaurants mit Blick über das lärmige Treiben

Zudem hatten wir vom Dach des Hochhausturms des Kenyatta International Convention Centers (KICC) einen fantastischen Blick über die Stadt bis zu den Ngong-Bergen im Westen (dort hatte Karen Blixen, die Autorin von „Jenseits von Afrika“ in den 1920’er Jahren ihre Kaffeeplantage) und dem stadtnah gelegenen Nairobi Nationalpark im Süden: Hier kann man Antilopen, Löwen und Zebras in der flachen Savanne vor dem Hintergrund der Hauptstadt-Skyline beobachten.

Lange das höchste und repräsentativste Gebäude der Stadt: Das ca. 100 m hohe KICC mit Aussichtsplattform auf dem Dach / 33.Stock
Blick vom Dach über die quirlige  – und erstaunlich grüne –  Hauptstadt

Seit heute Donnerstag Vormittag sind wir mit der weiteren Organisation der Reise beschäftigt und haben am Nachmittag ein erstes Gespräch mit einer uns empfohlenen Agentur, von der wir uns weitere hilfreiche Hinweise zur Entwicklung eines freundeskreistauglichen Programms erhoffen. Insoweit läuft hier gerade alles ganz positiv an –
einziger Wehrmutstropfen ist die Feststellung, dass die Nationalparks gerade zum Jahresbeginn ihre Eintrittsgebühren saftig erhöht haben: Teils verdoppelt, ja verdreifacht!! Die Idee von einer preisgünstigeren Safari-Variante in Kenia scheint damit akut gefährdet..

Wir halten Euch auf dem Laufenden –
bis dahin mit herzlichem Gruß aus dem stets trubelig-lauten Moloch Nairobi

Thomas und Phet 🙂 🙂

Hotels und Bars im original 50’erJahre-Stil wie sonst nur in Havanna
Abendlicher Absacker in so einer „Hemingway-Bar“ 🙂