Freundeskreisreise UGANDA 2024 – Gorillas und Schimpansen im Dschungel

Update 23.01.24:  Noch während Phet und ich in Entebbe auf unseren Flug nach Nairobi warteten, erhielten wir bereits die Meldungen der Gruppe einer erfolgreichen Ankunft zuhause:  Lebt Euch schön wieder ein – und hoffentlich auf ein Andermal!! 🙂

Entebbe, Mo. 22.01.24

Heimreise

Liebe Leute,

die Gorilla-Gruppe 2024 ist nach Abschluss der diesjährigen Uganda-Rundreise nun auf dem Heimflug: Soeben haben wir uns am (niegelnagelneuen!!) Terminal vom Flughafen Entebbe (der einzige internationale Flughafen Ugandas) verabschiedet.

Abschied am nagelneuen Terminal: Kommt gut Heim !! 🙂

Es war wieder eine tolle und rundum erfolgreiche Reise – mit einer stets solidarischen, sich immer unterstützenden Gruppe: Hoffentlich können wir im Freundeskreis noch viele ähnliche Reisen gemeinsam unternehmen.
–> Vielen Dank für Eure super angenehme Begleitung und kommt gut heim !! 🙂

Phet und ich müssen nun wieder „ganz allein“ klarkommen und werden hier von Zeit zu Zeit unter neuer Überschrift kleine Lebenszeichen einstellen von unseren weiteren Reisen – morgen früh starten wir zu einer Erkundungsreise nach Kenia und werden erst mal aus Nairobi berichten.

Bis dahin an alle weiterhin virtuell Mitreisenden ganz herzliche Grüße aus dem grünen Herzen Afrikas,
Thomas und Phet 🙂 🙂

 

Entebbe, So. 21.01.24

Gemütlicher Abschluss der Safari

Liebe Leute,

gestern Samstag erreichten wir unseren Ausgangsort Entebbe, so dass der Kreis der Rundreise sich schließt. Unterwegs pausierten wir am Äquator, der hier deutlich gekennzeichnet ist und eine Menge Buden für landestypische kunstgewerbliche Souvenirs bietet.

Früher schier unerreichbar: Der zentralafrikanische Äquator

Unser Hotel liegt unmittelbar am Victoria-See und hat auch einen kleinen, aber sehr hübschen Pool. Unser Abendessen nahmen wir am See ein, dann schauten wir den Film „Gorillas im Nebel“ mit der Lebensgeschichte der Gorillaforscherin Dian Fossey, die hier von 1966 bis zu ihrem gewaltsamen Tod Weihnachten 1985 mit den Gorillafamilien im Bergwald lebte und sie so erfolgreich erforschte, dass die damals noch übliche Jagd zugunsten des Schutzes dieser wundervollen Tiere aufgegeben wurde.

Gemütlichkeit am Ufer des Lake Victoria

Heute hatten wir einen ruhigen letzten Tag, an dem wir noch einige allerletzte Besorgungen machten und ein vorletztes Gorilla-Käffchen tranken (von den Bauern der Bwindi-Gegend angebaut, damit sie dort die Tiere nicht mehr jagen).

Morgen haben wir noch einen ruhigen Vormittag und werden die Gruppe am frühen Nachmittag zum Flughafen bringen, von wo sie ihren Heimflug antritt:
Eine rundum glückliche und zufriedene Gruppe verabschiedet sich 🙂

Phet und ich bleiben noch eine weitere Nacht und brechen dann Richtung Kenia auf – wir werden berichten..

Abschied von unserem immer hilfsbereiten Driver-Guide Isma und dem treuen Jeep
Mit Marabu am Lake Victoria

 

Lake Mburo, Fr. 19.01.24

Zu Fuß zwischen Wildtieren

Liebe Leute,

nun haben wir unsere Safari bereits hinter uns: Heute unternahmen wir die letzten Aktivitäten  – eine Wanderung und eine Bootsfahrt –  in der Savanne am Mburo-See zwischen den grünen Hügeln. Aber wieder der Reihe nach:

Mittwoch Morgen verließen wir den Bwindi Impenetrable Forest und fuhren mit unserem Jeep durch die grünen Berge entlang tiefer blauer Seen nach Kisoro, der Grenzstadt nach Runada, zu der auch Dian Fossey („Gorillas im Nebel“) während ihrer Zeit bei den Gorillas gelegentlich für Einkäufe herunter kam. Auf dem Weg dorthin unternahmen wir eine kleine Wanderung entlang der grünen Hänge am wunderschönen Lake Mutanda, wo unzählige barfüßige Kinder aus den verstreut in den Feldern liegenden Lehmhäusern gelaufen kamen und uns fröhlich zuwinkten, teils auch einige Zeit begleiteten, um die merkwürdigen bleichen Aliens genauer begutachten zu können.

In Kisoro nahmen wir Quartier im Travellers Rest, dem Hotel, in dem schon George Schaller und Dian Fossey am Kaminfeuer saßen und das damals von seinem deutschen Besitzer Walter Baumgärtel geführt wurde. Wir spazierten durch den Ort und beobachteten hunderte von Flughunden, als sie abends laut zeternd von ihrem Schlafbaum in die Nacht starteten. Am folgenden Morgen konnten wir vom Garten aus sogar kurz die diesmal sonst durchgängig von der diesigen Luft versteckten Gipfel der Virungas-Vulkane sehen.

Im schönen Garten des Travellers Rest
Flughunde sind nachtaktive Vegetarier und erreichen Flügelspannweiten von locker über einen Meter (angeblich über 1,60m)

Gestern Donnerstag reisten wir weiter, nunmehr nordwestlich Richtung Victoria-See. Auf halber Strecke dorthin bogen wir aber zu unserer letzten Safari-Etappe ab: Dem Lake Mburo-Nationalpark, wo wir auf einer Hügelkuppe mit fantastischen Blick in die sich unten ausbreitende Savanne  – in der Ferne erkennt man den mitten im NP gelegenen Lake Mburo –  die Zelte des sehr treffend bezeichneten Eagles Nest bezogen.  Eine nachmittägliche Pirschfahrt führte uns in die saftig grüne Baumsavanne am Fuß der Hügel, wo wir unzählige gut gelaunte Antilopen und Zebras beobachten konnten.

Für heute Freitag stand dann ein besonderes Highlight zum Abschluss des Programms an:  Da es in diesem Park keine Löwen und Elefanten gibt, kann man hier auch ohne den Schutz des Jeeps zu Fuß in der Savanne zwischen den Tieren umherwandern. Dazu hören wir nun noch einmal unsere Chronistin Claudia:

Nach einer sternenklaren Nacht standen wir heute früh auf und fuhren noch ohne Frühstück los zu unserer morgendlichen Wanderung im Mburo-Nationalpark. Wir fuhren von unserer Lodge Eagles Nest, die tatsächlich wie ein Adlerhorst auf der Kuppe eines Hügels liegt, hinunter in den morgendlichen Nebel, der über der Ebene lag. Am Tor zum Nationalpark stieg eine Rangerin zu uns ins Auto, die uns dann im Park führte. Die Stimmung mit dem Nebel war fast mystisch, aber die Fernsicht war dadurch sehr begrenzt, und wir sahen außer Zebras und Giraffen keine anderen Tiere. Aber was wir sahen, war einfach zutiefst beeindruckend. An die Zebras kamen wir ziemlich dicht heran. Wir wurden quer durch das nasse Gras der Savanne auch zu einer Gruppe Giraffen geführt und erfuhren, dass auch Giraffenkälber in Kindergärten gehen und von einer oder mehreren Giraffenmüttern beaufsichtigt werden. Wir sahen ungefähr 10 kleine Giraffen. Die Giraffenmännchen sind erheblich größer als die Weibchen. Anfangs wurden im Park im Jahr 2015 siebzehn Giraffen ausgesetzt, die aus dem Murchison-Nationalpark stammten. Inzwischen gibt es ungefähr 70 von ihnen. Es konnte beobachtet werden, dass die Kälber eine hellere Färbung als ihre Eltern haben. Die Fellfärbung wird von den klimatischen Bedingungen und von der Art des Futters bestimmt. Im Mburo-Nationalpark gibt es viel Futter und so gut wie keine natürlichen Feinde, d.h. keine Löwen (sonst hätten wir auch keine Wanderung machen können). Bis zum Ende unserer Wanderung löste sich der Nebel in der Ebene nicht auf, aber unser Frühstück in der Lodge oben auf dem Hügel konnten wir im Sonnenschein einnehmen.

Giraffen im Nebel

Wir hatten den ganzen restlichen Tag Sonnenschein, und mittags löste sich der Nebel auch über der Savanne auf. Wir fuhren dann nochmals in den Nationalpark und sahen auf dem Weg zum See nun viele Tiere, u.a. auch ein Paar Kronenkraniche, das wir in voller Schönheit fotografieren konnten. Der Kronenkranich ist der Nationalvogel Ugandas und auch auf der Flagge abgebildet. Auch Impalas und Wasserböcke ließen sich blicken. Am Mburo-See angekommen, stiegen wir auf ein zweistöckiges Beobachtungsboot um und fuhren langsam am Ufer entlang. Hier konnten wir zahlreiche Flusspferde im Wasser (ihre Ohren, Augen und Nasenlöcher, um genau zu sein), Krokodile und Vögel beobachten, darunter viele schwarz-weiße Eisvögel (Kingfisher) und mehrere Paare Fischadler, die den Weißkopfseeadlern sehr ähnlich sehen, nur etwas kleiner sind (was natürlich ohne Vergleich nicht auffällt). Die Seefahrt war sehr schön. Danach fuhren wir wieder zurück zu unserer Lodge und sahen auf dem Rückweg bei schönem nachmittäglichen Fotolicht noch jede Menge Impalas und Wasserböcke, Warzenschweine und zum Schluss eine große Gruppe Paviane, die mitten auf der Straße hockte. Nun ist unsere Tiersafari leider zu Ende. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir oben auf unserem Berg mit den unterschiedlichsten Beschäftigungen (wie z.B. genießen der Aussicht). Abends nach dem Abendessen mussten wir leider schon wieder ans Packen denken, denn morgen geht es zurück nach Entebbe und damit viel zu schnell dem Ende der Reise entgegen.

Vordergrund: Hippos – Hintergrund: Nilkrokodil

 

Bwindi Impenetrable Forest, Di. 16.01.24

Gorillas im Nebelwald

Liebe Leute,

gerade ist die Gruppe hellauf begeistert zurück: Wir haben die Gorillas gefunden und eine ganze Weile beobachten können!!
Genauer: Die Gruppe hat sie gesehen –
da Phet und ich dieses Vergnügen schon einige Male genießen durften, wollten wir uns diesmal die recht hohe Besuchsgebühr für unsere später geplanten Erkundungstouren in Kenia und Neuguinea aufsparen.

Aber der Reihe nach:
Gestern Montag verließen wir frühmorgens den QENP und fuhren stramm nach Süden ins Dreiländereck von Uganda, Ruanda und Kongo. Der größte Teil der Strecke war gut befahrbar, aber als es in die Berge des Bwindi Impenetrable Urwaldes ging, wurde es abenteuerlich: Die roten, mit tiefen Spurrillen versehenen Lehmpisten schlängelten sich steil immer höher in die Berge hinauf, und da es zu regnen begann, wurden sie schnell zu schlammig-glitschiger Schmierseife. So kam was kommen musste: Trotz Allradantrieb und Differenzialsperre schlingerte der Jeep ohne echten Bodenkontakt wild über die Piste, und an einer besonders steilen Stelle stellte er sich quer und grub sich ein. Die Straße war damit blockiert und es sah nicht nach Weiterkommen aus – denn einen Trecker o.ä. zum Rausziehen gibt es hier nicht.  Wir stiegen also aus und liefen die letzten Kilometer zur Gorilla Valley Lodge, um aus dem Weg zu sein, während unser Fahrer bald aus einem nahen Dorf Unterstützung erhielt und 40 (!) Männer den Jeep das Steilstück hinauf schoben.

Hier ist es deutlich steiler als es aussieht: 40 Batwa mussten den Wagen an dieser Stelle hochschieben

Die Lodge liegt auf einer Bergkuppe mit tollem Blick in die bewaldeten Berge ringsum, und es heißt, dass gelegentlich Gorillas aus dem Nebelwald in den Garten kommen. Hier bezogen wir unsere Bungalows und saßen nach dem reichhaltigen Abendessen noch lange am wärmenden Kaminfeuer – denn hier in 2.000 m Höhe wird es auch in Afrika nachts empfindlich kalt.

Insbesondere morgens hüllen sich die Berge in dichte Nebelschwaden

Am folgenden Morgen drang die Sonne bereits durch die die Berge umwallenden Nebelschwaden, als die Gruppe zu ihrem Gorilla-Abenteuer aufbrach. Phet und ich – ohne Permit – hatten Gelegenheit, Liegengebliebenes aufzuarbeiten und Kommendes vorzubereiten.  Die Gruppe blieb recht lange im Wald, so dass wir schon unruhig wurden – aber es lag nur daran, dass sie diesmal etwas länger suchen mussten, um auf die richtige Gorillagruppe zu stoßen. Aber lassen wir unsere Berichterstatterin Claudia wieder selbst erzählen:

Nach dem heftigen Regenguss des gestrigen Abends war für heute glücklicherweise trockneres Wetter angesagt worden. Und das war auch gut so, stand doch unsere Gorilla-Expedition in den Dschungel auf dem Programm. Da Thomas und Phet die Gorillas schon mehrmals gesehen hatten, fuhr der Rest der Gruppe allein mit unserem Driver-Guide zum Besucher-Zentrum des Bwindi Impenetrable Forest. Dort wurden wir und die anderen Touristen erst einmal von einer Frauengruppe aus den nahegelegenen Orten mit Gesang und Tanz begrüßt. Danach bekamen wir eine Einweisung und einen Wanderstock (Naturausgabe), bevor wir auf kleinere Gruppen verteilt wurden, die jeweils mit einem Guide und mehreren Rangern in den Dschungel loszogen. Wer wollte, konnte sich auch einen Träger oder eine Trägerin für seinen Rucksack anheuern. Das war eine gute Sache. Einerseits gibt man so jemandem die Möglichkeit, ein Einkommen für die Familie oder für die eigenen Schulgebühren für die weiterführenden Schulen zu verdienen, andererseits halfen einem die Träger und die Trägerin auch über so manche schwierige Stelle auf dem Weg hinweg. Der Weg führte bergauf und bergab, teils über sehr glitschige Stellen, und später, als wir den Gorillas tatsächlich kreuz und quer durchs Unterholz und Gebüsch folgten, kamen noch dornige Ranken, abgebrochene Äste und pflanzliche Fußangeln hinzu, die unsere Träger vor uns beseitigten. Trotzdem gab es den einen oder anderen (verletzungsfreien) Ausrutscher, und zum Schluss waren Hosen und Schuhe ordentlich verschlammt. Wir waren ungefähr zwei Stunden gelaufen und hatten nur Grün in seinen unterschiedlichsten Blattformen und Farbvarianten gesehen, bis die sogenannten „Tracker“ (die die Gorillas suchten) eine Gruppe gefunden hatten. Als wir dann dort waren, sahen wir zuerst nur weit oben ein paar Affen in den Bäumen, dann den großen Silberrücken im Gebüsch (nicht sehr gut zu fotografieren). Etwas später kamen dann noch mehrere Weibchen mit kleinen Jungtieren hinzu. Die Gruppe bewegte sich dann über einen Pfad zu einer Stelle hin, wo sie sich für längere Zeit zum Fressen niederließ. Wir konnten ziemlich dicht herankommen und hatten die Gelegenheit, viele Fotos zu machen. Es war auch sehr schön, den Gorilla-Babies zuzusehen, wie sie das Klettern und Hangeln übten und ihrem Vater vor der Nase herumturnten, der sich dadurch nicht stören ließ. Von unserem Ranger erfuhren wir auch viel Wissenswertes über die Gorillas. Inzwischen leben über 400 von ihnen im Bwindi-Nationalpark, der mit zwei weiteren Nationalparks in Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo verbunden ist und ein gemeinsames Schutzgebiet bildet, in dem insgesamt ca. 1060 Gorillas leben. Nachdem wir uns über eine Stunde am Anblick der Gorillas erfreut hatten, begleiteten uns die Ranger, Träger, Trägerin und Guide wieder aus dem Dschungel hinaus. Ein bisschen geschafft  (2.200 m Höhe über NN und feuchte Wärme kamen zu den schwierigen Wegverhältnissen hinzu), aber glücklich, fuhren wir wieder in die Lodge zurück.

Nach einer gewissen Erholungszeit machten wir uns unter der Führung von Thomas und Phet in das nächstgelegene Dorf der Ba-Twa auf. Dieser früher „Pygmäen“ genannte Stamm lebte einst im Urwald, darf dies aber aufgrund des Schutzstatus des Waldes nicht mehr. Sie leben auch für ugandische Verhältnisse sehr ärmlich in winzigen Lehmhütten und bewirtschaften ein Feld, besitzen eine größere Kuhherde und arbeiten ansonsten in der Landwirtschaft in den umliegenden Dörfern eines anderen Stammes oder verdingen sich als Träger bei den Gorilla-Touren. Wie gut es uns eigentlich geht und wie dankbar wir dafür sein sollten, wurde uns beim Anblick dieses Dorfes und seiner Menschen wieder einmal drastisch vor Augen geführt. Wir gingen dann noch bis zu einem kleinen Wasserfall, immer begleitet von den Kindern des Dorfs, und kehrten danach zurück in unsere auf dem Berg liegende Lodge.

Soweit zum Höhepunkt unserer Reise, dem Besuch bei den Gorillas des Bergnebelwaldes im Dreiländereck.
Morgen reisen wir weiter nach Kisoro, dem Grenzort zu Ruanda, und dann zum Lake Mburo, wo wir eine Wanderung in der Savanne zwischen Zebras und Giraffen unternehmen wollen.

Bis dahin mit glücklichen Grüßen einer begeisterten Gruppe
Thomas + Freundeskreis

Gorilla-Mutter mit Baby  (Foto: Boris)
Auge in Auge mit einem echten Silberrücken (Foto: Boris)
Die Ba-Twa (Pygmäen) wurden – weil notorische Jäger – des Gorillagebiets verwiesen

 

QENP,  So. 14.01.24

Queen Elizabeth National Park

Liebe Leute,

nach unserem Schimpansen-Abenteuer am Freitag verließen wir Samstag morgen die schöne Urwaldlodge und den Kibale Forest.  Eine rote Erdpiste führte uns entlang einiger Kraterseen, die in einer uralten Vulkanlandschaft liegen:  Vor langen Zeiten war die Erde hier aktiv und hat unzählige Vulkankrater und -kegel hinterlassen – die Kegel sind inzwischen zu grünbewachsenen Hügeln erodiert und einige Kraterkessel mit Wasser gefüllt, welches unterschiedliche Level, Farben und Bewohner hat:  Eine Fundgrube für Geo- und Biologen.  Hier wanderten wir eine Weile in Ruhe die Piste entlang durch die geradezu liebliche sattgrüne und bunt blühende Landschaft, und passierten einige kleine typische Dörfchen, wo vor allem die Kinder uns fröhlich lachend zuwinkten und gern ein Stück begleiteten.

Kratersee in grüner blühender Hügellandschaft

Auf der Weiterfahrt ließen wir das Rwenzori-Gebirge mit dem höchsten Berg sowohl Ugandas wie des Kongo und zugleich drittgrößten Berg Afrikas, den Mount Stanley mit seinem vergletscherten Margherita Peak (5.109m) rechts liegen – allerdings ohne es zu sehen: Die diesige Luft vereitelte jeden Ausblick. Dieses Klima ist hier typisch, weshalb man sogar das ganze Gebirge erst relativ spät entdeckt hat, obwohl europäische Forscher schon oft durch das Tal gezogen waren.

Neugierige, aber stets fröhliche Kinder begleiten uns auf unserer kleinen Wanderung durch die afrikanische Landschaft 🙂

Später kreuzten wir den Äquator, der hier relativ unspektakulär nur mit einem Schild gekennzeichnet ist, und erreichten nunmehr auf der Südhalbkugel unserer Erde den weiten flachen Queen Elizabeth Nationalpark. Hier bezogen wir direkt am Kazinga Channel – einer natürlichen flussartigen Verbindung zwischen George- und Edwardsee im Grabenbruch – die komfortablen Zelte unserer mitten im Nationalpark gelegenen Bush-Lodge mit tollem Blick auf den Channel und in den Busch.  Ständiges dumpfes Tröten kündete von der Nähe eines Hippo-Pools – tatsächlich kommen neben anderen Tieren nachts die Flusspferde beim Grasen durch die Lodge, weshalb man nach Einbruch der Dunkelheit nur noch mit einem Begleitschutz vom Treff- und Essbereich zum auf einem Pfahlpodest stehenden Zelt heimkehren darf.

Nachts verlassen Hippos das Wasser und grasen an Land – mitunter mitten zwischen den Zelten der Lodge

Die folgenden sonntäglichen Erlebnisse im Park schildert nun wieder unsere Co-Autorin Claudia:

Nach dem Frühstück fuhren wir heute in den Queen Elizabeth Nationalpark auf Pirschfahrt. Vormittags sahen wir vor allen Dingen viel Landschaft mit großen Euphorbien, aber erstaunlich wenig Tiere, nur Wasser- und Springböcke, ein paar Warzenschweine und Büffel. Der Leopard, der auf einem Baum saß, war schneller hinuntergestiegen, als wir fotografieren konnten. Er kam auch nicht wieder aus den Büschen hervor, in denen er sich versteckt hatte. Baumlöwen sahen wir auch nur zwei auf einem Baum, der sehr weit weg war. Dann fuhren wir auf eine Halbinsel am Edwards See. Hier hatten wir einen schönen Ausblick über den Kazinga-Kanal, während wir Mittag aßen.

Elefanten suchen über Mittag Schutz im Schatten mächtiger Euphorbien

An dieser Stelle hatten wir richtig interessante Tiererlebnisse: Phet hatte für uns Mangos geschält und die Reste in einen Abfalleimer mit Deckel geworfen. Auf einmal kam ein Trupp Streifenmangusten (Erwachsene und Jungtiere) um die Ecke des Gebäudes gebogen. Eine Teilgruppe marschierte zielstrebig auf den Abfalleimer zu, während die andere Gruppe zu unserem Tisch kam. Einige machten Männchen wie Hündchen, die etwas vom Essen erbetteln, andere leckten schon mal an unseren nackten Zehen (Fazit: nicht essbar), während weitere versuchten, einen auf der Erde stehenden Rucksack nach Fressbarem zu inspizieren. Sie ließen sich nur schwer davon abbringen. Die Gruppe am Abfalleimer hatte inzwischen geschafft, diesen umzustoßen, und nagte begeistert die Mangoschalen und -kerne ab. Plötzlich schwebte ein Marabu-Storch heran, woraufhin alle Mangusten sich versteckten. Der Marabu blieb dann still wie eine Statue und Desinteresse vortäuschend stehen. Daraufhin beschäftigten sich die Mangusten wieder mit dem Fressen und zogen, nachdem sie damit fertig waren, in langer Reihe in Richtung eines Gebüschs davon. Den Marabu hatten sie schon wieder vergessen. Dieser hatte aber nur die Gelegenheit erwartet und griff sich mit seinem Schnabel ein Jungtier und flog mit diesem sofort davon. Die Aufregung der Mangusten-Großfamilie war groß, und sie versuchten, dem Marabu hinterherzurennen, was allerdings nichts nützte. Fressen und Gefressen-werden lag hier sehr nahe bei einander.

Streifenmangusten (oder Mungos) sind sehr scheu – aber manchmal siegt die Neugier

Wir setzten unsere Tierbeobachtungen bei einer Bootsfahrt auf dem Kazinga-Kanal fort, der als natürlicher Fluss den Edwards See mit George See verbindet. Das Ausflugsschiff fuhr dabei nahe am Ufer vorbei. Am Steilufer konnten wir viele schwarz-weiße Kingfischer (Verwandte des Eisvogels) beobachten. An den flacheren Stellen lagen Büffel und Nilpferde friedlich nebeneinander im seichten Wasser. Verschiedene Arten von Wasservögeln wie Nilgänse, Ibisse, Pelikane und etliche andere, deren Namen sich nur Ornithologen merken können, waren ebenfalls zu sehen. Höhepunkt waren aber mehrere Gruppen von Elefanten, die nachmittags zum Wasser zum Trinken kamen und auch vom Schilf fraßen. An der Mündung des Kanals, an der ein Fischerdorf liegt, kehrten wir wieder um und fuhren zurück zur Anlegestelle, wo wir von unserem Guide-Fahrer erwartet wurden und wieder zu unserer Lodge zurückfuhren. Auf diesem Weg sahen wir dann noch mehr Elefanten, darunter eine Gruppe von 24 Tieren, die mit majestätischer Ruhe vor uns die Piste überquerten. Die Vielzahl an Tierbeobachtungen, die wir am Nachmittag hatten, entschädigte vollends für den eher unspektakulären Vormittag. Bevor das Gewitter mit einem heftigen Regenguss niederging, erreichten wir gerade rechtzeitig wieder unsere Lodge. Zwei aus der Gruppe, die nicht mitgekommen waren, berichteten begeistert davon, dass eine Gruppe von Riesen-Waldschweinen über das Gelände der Lodge gezogen war. Diese größten Schweine der Welt sind nicht sehr häufig zu sehen. Mit einem leckeren Abendessen, das wir unter freiem Himmel einnehmen konnten (nur gestört von unzähligen harmlosen Lake Flies=Seefliegen), endete wieder ein schöner Tag.

So viel zum QENP – morgen Montag werden wir weiter gen Süden ins Dreiländereck Uganda-Kongo-Ruanda reisen, wo wir bei den Virungas-Vulkanen im Bwindi Impenetrable Forest  – dem „undurchdringlichen Bwindi-Wald“ –  die jegliche Grenzen ignorierenden Berggorillas aufsuchen wollen.
Dazu dann später wieder mehr –
bis dahin rundum glückliche Grüße aus der Wildnis Afrikas

Thomas + Freundeskreis 😊

Komfortable Zelte (mit Bad und geschützter Außendusche) auf einem Podest sind die übliche Unterkunft im Busch
Eine glückliche Gruppe beim abendlichen Absacker

 

Kibale Forest, Fr. 12.01.24

Schimpansen in freier Wildbahn

Liebe Leute,

nachdem wir gestern Donnerstag entlang des Albertsees und ugandische Dörfchen mit den hier typischen Farben rote (Staub-) Pisten, grüne Gegend und blauer Himmel den Tieflanddschungel des Kibale Forest  – Heimstatt der hier lebenden Schimpansen –  erreicht und in den kompfortablen Zelten unserer in einem wunderbaren tropischen Garten gelegenen rustikalen Lodge eingezogen waren,
folgt hier nun ein Bericht unserer Teilnehmerin Claudia über das heutige Schimpansentrekking:

Am Morgen brachen wir nach dem leckeren Frühstück aus frischen Früchten, verschiedenen Ei-Variationen und Toast zu unserer Schimpansen-Safari auf. Wir fuhren nur einen kurzen Weg in den Kibale-Nationalpark, wo wir zusammen mit einigen anderen Touristen eine Einführung bekamen, wie wir uns während der Wanderung und beim Treffen mit den Schimpansen zu verhalten haben. Im Park leben 13 Gruppen Schimpansen, von denen einige Gruppen „habituiert“, d.h. an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt worden sind. Andere Gruppen werden nur zu Forschungszwecken besucht. Im Gegensatz zu den landläufigen Vorstellungen sind Schimpansen keine friedlichen Pflanzenfresser, sondern sie fressen alles, jagen und töten mitunter auch andere kleine Affen anderer Arten. Das Treffen verschiedener Gruppen läuft auch meist unfriedlich ab, und hier kann es bis zum Tod einzelner Gruppenmitglieder kommen. Schimpansen teilen ca. 98 % der Gene mit den Menschen.

Nach der Einweisung wurden wir zusammen mit einem amerikanischen Ehepaar einem Ranger zugeteilt. Zwei weitere Ranger und eine einheimische Studentin, die auch Guide werden möchte, gehörten ebenfalls zu der Gruppe. Unser Ranger zeigte uns auf dem Weg zu den Schimpansen noch einige interessante Pflanzen und die Spuren von Waldelefanten, die an einigen Stellen den Holzbohlensteg über sumpfige Wegpassagen einfach umgelaufen hatten. Wir hatten Glück, denn wir sahen tatsächlich Schimpansen. Entgegen unserer Erwartung saßen die Schimpansen nicht in einer Gruppe herum, sondern verteilt: Einige waren sehr weit oben in den Bäumen, ein schwangeres Weibchen saß weiter unten. Wieder an einer anderen Stelle saß ein weiteres Weibchen. Wir durften ziemlich dicht heran (allerdings nicht weniger als 7 m), so dass wir in Ruhe viele Fotos machen konnten. Die Affen ließen sich nicht von uns stören. So stießen wir auch auf zwei, die sich in aller Seelenruhe lausten. Eine weitere Familie hockte auf dem Weg, aber irgendwann wurde es ihnen zu viel, dass zwei verschiedene Menschengruppen von zwei Seiten guckten, und dann gingen sie ganz dicht an uns vorbei. Zum Schluss beobachteten wir eine Gruppe, die aus einer Mutter mit ihrem etwas über einjährigem Baby und zwei ihrer halbwüchsigen Söhne bestand. Das Kleine übte sich im Turnen an einem kleinen Baum und nutzte dabei den großen Bruder als Aufstiegshilfe, was sich dieser gefallen ließ. Erst als das Baby seinem Bruder auf den Kopf stieg, griff die Mutter ein. Nach einer Stunde war unsere Beobachtungszeit zu Ende, und wir kehrten begeistert zum Ausgangspunkt zurück, wo wir unsere Schimpansen-Tracking-Zertifikate erhielten. Dort hatten wir auch noch das Glück, eine Gruppe Rotschwanzaffen beobachten zu können, die in den Bäumen herumkletterten.

Unterschied alt und jung: Daktaris „Cheetah“ war stets ein herziges Jungtier (und „Cheetah“ heißt in Wahrheit „Gepard“)   (Foto: Boris)

Anschließend fuhren wir zur Lodge zurück und hatten ein bisschen Zeit zur Erholung. Zum Mittagessenfuhren wir in das nahegelegene Dorf Bigodi. Hier besuchten wir eine Familie, die den Touristen ein original afrikanisches Mahl zubereitet und die Speisen erklärt. Wir probierten von allem, was uns aufgetischt wurde: Süßkartoffeln, Kürbis, Kochbananen in Bananenform und als Brei (Matoke genannt), Posho (Maisbrei), lila Erdnussbrei, verschiedene Gemüse, Reis, gekochtes Rindfleisch und die hiesige Version der Guacamole (Avocado-Stückchen mit Tomaten-Soße). Eigentlich waren wir alle schon mehr als satt, aber es gab zum Nachtisch noch frische Jackfrucht und Ananas.

Am „runden Tisch“ mit afrikanischen Delikatessen

Anschließend kugelten wir mit vollem Magen zum Community-Walk, d.h. Maria (unsere Guide für dieses Dorf) zeigte uns an verschiedenen Stationen das Dorfleben. Zuerst besuchten wir die „Coffee Queen“ und sahen dem mühseligen Herstellungsprozess des Kaffees von der ungerösteten, getrockneten Bohne bis zum Kaffee, wobei wir das Endprodukt verkosteten und für sehr gut befanden. Dann ging es weiter zum Schamanen, wo wir etwas über traditionelle Heilmethoden erfuhren. Der Schamane ist immerhin schon 87 Jahre alt. Das Wissen über die Heilkräuter und Zeremonien wird immer nur an den Sohn weitergegeben, und die Lehrzeit dauert ungefähr 2 Jahre. Anschließend ließen wir uns in einem anderen Haus die traditionelle Herstellung von Bananensaft, Bananenbier und Bananen-Gin erklären, wobei natürlich auch eine Verkostung erfolgte. Die letzte Station, die wir besuchten, war eine Kooperative der Frauen, die aus Bananenblätterfasern und Papyrus kunstvolle Körbe, Gefäße und Untersetzer flechten. Nachdem wir uns angesehen hatten, wie die Pflanzenfasern gefärbt und verarbeitet werden und einige der fertigen Erzeugnisse gekauft hatten, verabschiedeten uns die Frauen mit Gesang und Tanz. Voller neuer Eindrücke kehrten wir abends zur Lodge zurück und genossen das Abendessen (obwohl wir eigentlich noch nicht wieder so richtig hungrig waren). Gerne würde ich noch eine ausführliche Beschreibung des schönen tropischen Gartens der Lodge anschließen, aber das würde den Bericht sprengen.

Lokale Kaffeeproduzenten

Der lokale Medizinmann im vollen Ornat
Saft, Bier und Gin können aus Bananen gebraut werden
Frauen-Kooperative beim Flechten hochwertiger Papyrus-Körben

Essbereich der Kibale Forest Lodge

Murchison Falls, Mi. 10.01.24

Nashörner und Nil-Fälle
mit Nilpferden und Nilkrokodilen

Liebe Leute,

nun sind wir schon in Ugandas wilder Natur unterwegs:

Nachdem wir nach der späten Ankunft am Sonntag mit vorzüglichem Abendessen im Garten am Montag in unseren gemütlichen Zimmern gut ausgeschlafen erwachten, unternahmen wir einen Spaziergang durch Entebbe Town (mit Käffchen) und durch den Botanischen Garten der Stadt, direkt am Ufer des Victoria-Sees (größter See Afrikas) gelegen – eine kleine urige Wildnis, in der schon vor hundert Jahren die ersten Tarzan-Filme mit Johnny Weißmüller gedreht wurden.  Im Wildlife Conservation Center  – einer Art Zoo, in dem aus illegalem Handel befreite Tiere auf eine Auswilderung vorbereitet werden, sofern dies möglich ist –  wurde uns Einiges über die Tiere erzählt sowie über die Gründe ihres Hierseins, und die Schwierigkeiten, die einer Auswilderung gelegentlich auch entgegenstehen: So können insbesondere Affen  – und hier vor allem Schimpansen –  nicht einfach wieder in die freie Natur entlassen werden, da die in Frage kommenden ökologischen Nischen bereits von Artgenossen besetzt sind und gegen Neulinge vehement verteidigt werden.

Kunstgewerbemarkt in Entebbe

Gestern Dienstag begann dann unsere Safari:
Morgens um 6:00 starteten wir mit unserem massigen Allrad-Landrover (mit Hubdach zur Wildtierbeobachtung; und jeder Fahrgast hat einen Fensterplatz) Richtung Nordwesten, passierten den Moloch Kampala und erreichten gegen Mittag eine Farm inmitten des Buschlandes, in der einige der unter Idi Amin ausgerotteten Nashörner (Breitmaul- oder Weiße Nashörner) nachgezüchtet werden, um eines Tages in die freie Wildbahn entlassen zu werden.  Hier wachsen sie in einem geschützten Umfeld auf und können sich sukkzessive auf 50 Exemplare vermehren – die Zahl, ab der Auswilderungen in geeigneten Nationalparks stattfinden sollen (zz. 41 Tiere). Hier wanderten wir mit einem Local Guide durch die Savanne, bis wir die über Mittag im Schatten einiger Bäume dösenden Dickhäuter fanden und ablichteten.

Wir nähern uns den dösenden Dickhäutern
Mutter und Kind: Letztes Jahr noch ein Baby 🙂

Nach der Querung einer Brücke über schäumende Stromschnellen des Nil erreichten wir gegen Abend unser Hotel: Fort Murchison nah am Ufer des Weißen Nil. Wir bezogen unsere schmucken Zimmer, die in einigen Wehrtümen lagen, und genossen nach einer Runde im Pool ein reichhaltiges Abendessen im Fort.

Der „Weiße Nil“ wird angeblich wegen seiner vielen Stromschnellen so genannt, die entstehen, wenn er sich schäumend Richtung Grabenbruch ergießt
Fort Murchison – unsere Lodge zwischen Nil und Albertsee im Grabenbruch

Heute Mittwoch Morgen gingen wir ab 7:00 Uhr auf Pirschfahrt im Murchison Nationalpark, wo wir beiderseits der Pisten Unmengen an Tieren beobachten konnten: Neben Elefanten auch verschiedene Antilopen-Arten wie Uganda-Kob, Hartebeest, Wasserbock etc, dazu Giraffen, Büffel und Paviane, und in einem Baum entdeckten wir gleich zwei Leoparden, die faul auf einem der Hauptäste hingen und hauptsächlich schliefen, da sie nachtaktiv sind. Zudem befuhren wir mit einem Boot den Nil flussaufwärts bis zu den Nilfällen und beobachteten nahe des Ufers u.A. Nilpferde und Krokodile. Zudem spazierten wir nahe der Abbruchkante der Fälle herum und bestaunten die tosenden Wassermassen, die hier schäumend und gischtend  – und einen Regenbogen bildend –  ins Tiefland des Afrikanischen Grabenbruchs stürzen.

Der Murchison NP ist der einzige Nationalpark, wo die Rothschild-Giraffe geschützt wird
Elefanten halten die Savanne offen

Inzwischen sind wir zurück im Fort und haben das wieder sehr leckere Abendessen bei angeregter Unterhaltung hinter uns. Morgen geht es früh Richtung Süden bis zum Kibale-Nationalpark, einem Bergdschungelgebiet, in welchem Schimpansen zu Hause sind, die wir dann Übermorgen besuchen wollen.

Dazu werden wir hier sicher einen gesonderten Bericht einstellen –
auch Bilder wollen wir bei Gelegenheit hochladen.
Bis dahin wünschen wir den Mitlesenden alles Gute aus Uganda 25 Grad

Thomas

Auf dem Weg zu den Nilfällen
Nilkrokodile werden locker über 6 Meter lang
Die gesamten Wassermassen des Nil bahnen sich durch einen schmalen Spalt tosend ihren Weg ins Tiefland 🙂

 

Entebbe, So. 7.01.24

Update: Ganze Gruppe mitsamt Gepäck müde aber fidel eingetroffen 🙂

In Erwartung der Gruppe –
und eine Kurzerkundung von Dubai

Liebe Leute,

soeben Sonntag Vormittag sind wir in Entebbe / Uganda eingetroffen und warten in unserem Guesthouse im Grünen (eine regelrechte Lodge) auf das Eintreffen der Gruppe, die heute Nachmittag direkt aus D-land via Katar kommend hier aufschlagen soll.

Unser Guesthouse im Grünen Entebbe

Wir hingegen haben einen Stoppover in Dubai dazu genutzt, diesen Teil der Vereinigten Arabischen Emirate in den letzten Tagen kurz kennenzulernen, und sind heute früh gegen 3 Uhr vom Flughafen Dubai Richtung Uganda gestartet. Der FlyDubai-Flieger (Emirates Billigmarke) nach Entebbe war voller ugandischer Gastarbeiter, die von ihrer Arbeitsstelle in Dubai für einen Urlaub nach Hause wollten – wir waren die einzigen „Weißen“ an Bord.

Blick vom Hotelzimmer in Dubai über den Creek mit Dhows

Doch der Reihe nach:
Am Donnerstag Abend waren wir in Berlin gestartet, wo wir über Weihnachten die Geburt meines zweiten Enkels miterlebt hatten, und Freitag früh um 3:00 in Dubai gelandet.  Da wir via Izmir mit dem türkischen Billigflieger SunExpress flogen, der als notorisch verspätet gilt, war unser FlyDubai-Anschlussflug nach Entebbe entweder nicht zu kriegen – oder halt zwei Tage später. Was wir nutzen wollten, diesen Kleinstaat kennenzulernen.

Altstadt Al Fahimi mit „Windturm“

Dubai ist eins von sieben Emiraten (absolute Monarchien, die von je einem Scheich wie ein Privathaushalt geführt werden), und die sich nach ihrer Unabhängigkeit 1971 zu den VAE (Vereinigte Arabische Emirate) zusammengeschlossen haben, um gemeinsam stärker auftreten zu können. Die bekanntesten Emirate sind halt Abu Dhabi und Dubai – von den anderen hatte ich noch nie was gehört: Adschman, Fudschaira, Schardscha, Umm al Qaiwain und Ra’s al-Chaima (Qatar und Bahrein zogen es vor, unabhängig zu bleiben). Sie leben hauptsächlich vom Öl – wobei es in Dubai gar kein Öl gibt und dieses Land daher auf Handel und Tourismus setzt. Dabei hat sich die Stadt aus einer Perlentauchersiedlung am Dubai Creek entwickelt, einer Flussmündung, die schon früh ein Handelsknotenpunkt war und Leben in der Wüste ermöglichte.

Altstadtbummel bei Sonnenuntergang

Ein Taxi brachte uns zum vorbestellten Hotel Riviera, welches sich von Lage und Qualität als Glücksfall erwies – dabei vergleichsweise günstig, aber was heißt das schon in einem teuren Land. Den Freitag verbrachten wir hauptsächlich im Hop-on-Hop-off-Bus, der auf zwei Routen das kleine Scheichtum befährt und wir so neben der Altstadt und den Souks (Märkten) auch die reichlich größenwahnsinnigen Projekte wie das segelförmige Burj Arab, das disneylandartige Atlantishotel auf der künstlichen Insel Palm Jumeirah und natürlich den Burj Khalifa im Bild festhalten konnten – das nadelförmige und mit 829 m und 163 Stockwerken zurzeit höchste Gebäude der Welt (aber Konkurrenten in China, Malaysia und Japan wachsen bereits in den Himmel..)

Im Souk (Markt-Bazar) herrscht immer geschäftiges Treiben

Gestern Samstag früh querten wir den Dubai Creek mit einem Abra (Taxi-Boot) und beobachteten die händischen Verladevorgänge der überall ankernden Dhows, die Waren an alle Orte am Golf bringen. Mit einem netten Guide erkundeten wir die Altstadt und die Souks zu Fuß und lernten eine Menge über Historie und das Leben hier, wo es im Sommer über Monate 50 Grad heiß wird, was an die Architektur schon immer hohe Anforderungen stellte und zur Entwicklung sogn. Windtürme führte.

Mit dem Abra über den Dubai Creek

Apropos Architektur: in der Neustadt stehen hunderte Wolkenkratzer, und quasi täglich kommen neue hinzu. ALLE sind architektonische Meisterwerke – ganz anders als unsere langweiligen Hochhausklötze. Was nicht heißt, dass mir die Stadt sonderlich gefällt: Natur findet hier halt nur als künstliche Parkanlage statt – ansonsten Zivilisation hoch 3: Alles ist irgendwie das Größte, Höchste oder Längste – man kommt da schnell auf dumme Gedanken die geliebten Herrscher betreffend, die man besser für sich behält.

In den in die Wüste geklotzten Neustadtvierteln wachsen ungezählte Wolkenkratzer heran

Am Samstag Nachmittag machten wir den Fehler, ein Eintrittsticket zum Burj Khalifa, welches mit einem Besuch des weltgrößten Aquariums gekoppelt war, zu realisieren:  Kein gemütlicher Kaffee in einem sich an der Spitze drehenden Restaurant, sondern zwei (!) Stunden Anstehen (trotz Ticket), um dann im 125. Stock in 600 m Höhe auf einer überfüllten schmalen Aussichtsplattform in die dunstige Ferne zu blicken, nur um sich nach 15 Minuten wieder in die Schlange am Fahrstuhl für die Abwärtsfahrt einzureihen. Darüber verpassten wir den Aquariumsbesuch, der mich eigentlich viel mehr interessiert hätte.  Aber eindrucksvolle Bilder gibt es allemal..

Burj Khalifa: 829 m, 163 Stockwerke

Fazit: Ein Programm für einen oder zwei Tage kann man hier sicher spannend füllen – mit mehr Zeit kann man auch endlos viel mehr machen, aber es hat nichts mit Natur zu tun: Hier kommt man weniger wegen des sensationellen Strandes am türkisfarbenen Golf her, sondern für die sensationellen Pools auf der Spitze von Wolkenkratzern, von denen man dann mit dem Fallschirm runterspringen kann. Nur mal als Beispiel..

Blick aus 600 m, 125. Stockwerk..

Wir sind froh, es kennengelernt, aber auch zufrieden, es überstanden zu haben –
und freuen uns nun auf unsere Gruppe, mit der wir in den afrikanischen Savannen und Dschungeln Tiere in freier Wildbahn beobachten können.

 ..in die Ferne bis Wüste und Golf

Phet und ich müssen uns langsam fertig machen, um mit unserem Driverguide die Gruppe vom Flughafen abzuholen –
hier gibt’s dann bald Neues von der Gorilla-Gruppe,
bis dahin sonnige und sommerwarme Grüße aus der grünen Gartenstadt Entebbe

Thomas 🙂

P.S.: Am Bilder hochladen und Beschriften übe ich zz. noch in freien Minuten 😉

Abends in der Altstadt Al Fahimi
Abendlicher Blick über den Creek bis zum Burj Khalifa

 

Liebe Freunde,

der Freundeskreis ist wieder unterwegs:

In wenigen Tagen treffen wir unsere vorläufig letzte Uganda-Gruppe am Flughafen in Entebbe, um mit ihr noch einmal in den Bergdschungeln Afrikas zu Schimpansen und Gorillas zu trekken;
im kommenden Frühjahr werden wir mit einer weiteren Freundeskreisgruppe erstmalig in Indonesien auf Borneo auch die rothaarigen Waldmenschen („Orang Utan„) per Dschungelflussschifffahrt aufsuchen; sowie die dort als „Drachen“ (dragons) bekannten Komodo-Warane im gleichnamigen Archipel des Sundabogens.

Phet und ich befinden uns  – nach Weihnachtskurzbesuch in Berlin mit abgepasster Enkel-Geburt am 22.12. –  bereits auf der Anreise nach Uganda, wo wir aufgrund einer Flugbuchungskuriosität einen zweitägigen Aufenthalt in Dubai haben und die Zeit für einen Überblick dieser in die Wüste gebolzten Futurwelt nutzen wollen.

Hier auf diesen Seiten könnt Ihr uns nun gern auf den gut geplanten Gruppenreisen, aber auch auf einigen in ihrer Entwicklung unvorhersehbaren Erkundungsreisen virtuell begleiten: Neben dem Dubai-Kurztripp (das sollte dort reichen) werden wir nach Uganda für einige Wochen auch nach Kenia und später in Indonesien sogar noch nach Neuguinea/West-Papua reisen, wo wir versuchen, Wege zu einigen noch sehr traditionell lebenden Naturvölkern zu finden mit der hoffentlich nicht allzu naiven Idee, sie bei ihrem ungleichen Kampf gegen korrupte Raubbau-Interessen internationaler Konzerne zu unterstützen: Nur wenn die Welt hinschaut und Alternativen zum Kahlschlag entwickelt, haben diese Völker eine Chance, sich ihre Lebensweise in einer bislang noch intakten Umwelt erhalten.

Viel Spaß also beim „mitreisen“ und evtl. Kommentieren dieser Seiten –
für den Ein-oder-Anderen gilt ja sogar „Bis bald an fremden Gestaden“ 🙂
Mit ganz herzlichem Gruß aus dem Dubai-Flieger

Thomas
LA PALMA EXPLORERS